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Praxis für Physiotherapie

Silke Otterbach

Medizinische Massagen

Massage gilt als eines der ältesten Therapieverfahren. Die Hände des Masseurs ertasten den Befund und behandeln mit bestimmten Grifftechniken, zum Beispiel Streichungen, Knetungen, Reibungen, Dehnungen (Friktionen), Klopfungen (Erschütterungen) und Vibrationen bestimmte Körperregionen des Patienten.

Sie wirkt muskelentspannend, schmerzlindernd, durchblutungssteigernd und entstauend auf die behandelten Körperregionen. Die Massage hat mehrere günstige Effekte und positive Wirkungen auf den Menschen, die man therapeutisch nutzen kann.

Direkte mechanische Wirkungen erfolgen über Druck und Zug im Bereich der Haut, Unterhaut, Muskeln, Sehnen, Kapselbandapparat und Bindegewebe unter Einschluss der Nerven, Lymph- und Blutgefäße. Narben und Verklebungen (Adhäsionen) zwischen den unterschiedlichen Geweben können gelöst werden.

Bei einigen Massagetechniken werden die Gelenke während der Massage von dem Therapeuten mitbewegt. Die Bewegungsimpulse stimulieren Bewegungsrezeptoren und Schmerzrezeptoren in Gelenk und Muskulatur und hemmen auf reflektorischem Weg die Schmerzwahrnehmung. Schmerzerzeugende Substanzen können durch die Anregung der Durchblutung und den gesteigerten Muskelstoffwechsel abtransportiert werden. Bei muskulären Verspannungen kann die Gewebselastizität auf einen normalen Spannungszustand zurückgeführt werden.

Bei vielen Erkrankungen innerhalb einer Rehabilitation ist die Regenerationsfähigkeit und Stresstoleranz herabgesetzt, so dass Massagen oft den Bedürfnissen eines Patienten nach menschlicher Zuwendung, wohltuender Ruhe und psychischer Entspannung entsprechen.

Bei Massagetherapien sollten die unterschiedlichen Stadien der Erkrankungen beziehungsweise Wundheilung beachtet werden. So sollte bei frischen Verletzungen (zum Beispiel Muskelfaserrissen) innerhalb der ersten 48 Stunden keine klassische Massage durchgeführt werden. Durch die mechanische Reizung könnten erneut Blutungen im verletzten Gewebe auftreten. Stattdessen beeinflussen andere physikalische Therapieverfahren wie die Lymphdrainage oder Elektrotherapie den Heilungsprozess in frühen Phasen positiv.

Es gibt weitere Erkrankungen wie frische Knochenbrüche, Tumoren, frische Thrombosen (Emboliegefahr) oder Venenentzündungen im Massagegebiet, bei denen die Risiken überwiegen und die Massagetherapie nicht angewandt werden sollte.